Die Supermarktkette Real Markt spielte seit ihrer Gründung im Jahr 1992 eine bedeutende Rolle im deutschen Einzelhandel. Als Teil des Metro-Konzerns zeichnete sich die Marke durch eine kontinuierliche Entwicklung und Expansion aus. Doch das Blatt wendete sich im Jahr 2020, als ein russischer Finanzinvestor, SCP, die Kontrolle über Real erlangte und eine Aufteilung der Kette in die Wege leitete, was zur Schließung und dem Verkauf vieler Filialen an Konkurrenzunternehmen führte.
Bis zum Ende des Monats März 2024 vollendete Real Markt schließlich die Schließung seiner letzten Standorte. Diese Handlung markierte das endgültige Verschwinden von Real aus der Landschaft des deutschen Einzelhandels. Der Prozess der Insolvenz und der darauffolgenden Schließung zahlreicher Märkte stellt einen umwälzenden Moment in der Geschichte der Supermarktkette dar, der Einblicke in die Komplexität und die Herausforderungen des Einzelhandels bietet.
Weitere Einzelheiten zu diesem bedeutsamen Ereignis in der Geschichte des Einzelhandels werden in den folgenden Abschnitten dieses Artikels erörtert, die die Entwicklung, die Herausforderungen und letztlich auch die Insolvenz von Real Markt beleuchten.
Die Gründung und Entwicklung der Real Markt Kette
Die Unternehmenslandschaft der 1990er Jahre war durch dynamische Marktveränderungen gekennzeichnet, welche die Gründung von Real Markt im Jahr 1992 entscheidend prägten. Aus der Fusion mehrerer regionaler Marktketten, darunter namhafte Anbieter wie divi und real-kauf, entstand ein neuer Gigant im deutschen Einzelhandel. Mehr über Aktien und Marktstrategien erfahren Sie hier
Die Anfänge: Real Markt im Jahr 1992
In seinen Anfangsjahren konzentrierte sich Real Markt darauf, die Strukturen der zusammengeführten Unternehmen zu konsolidieren. Die Herausforderung bestand darin, einheitliche Prozesse zu etablieren und die verschiedenen Unternehmenskulturen zu einer starken, gemeinsamen Identität zu verschmelzen. Dabei standen Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur und in die Schulung der Mitarbeiter im Fokus, um eine hohe Kundenzufriedenheit sicherzustellen.
Expansion in den 2000er Jahren
Die Expansionsstrategie nach der Gründung führte Real Markt in den darauf folgenden Jahren zu einem rasanten Wachstum. Zu den bedeutenden Schritten zählte die Eröffnung neuer Standorte in ganz Deutschland. Der Ausbau des Filialnetzes war kombiniert mit der Einführung neuer Produktlinien, die den veränderten Konsumentenbedürfnissen entgegenkamen. Diese Phase war auch durch weitere Übernahmen kleinerer lokaler Ketten gekennzeichnet, wodurch Real Markt seine Marktpräsenz deutlich stärken konnte.
Internationalisierung und Kooperationen
Die Internationalisierung des Unternehmens begann mit der Eröffnung von Märkten in der Türkei, was den ersten Schritt darstellte, die Marke Real Markt auch international zu etablieren. Weiterhin wurden strategische Kooperationen mit anderen großen Einzelhändlern und Lieferanten geschmiedet. Ein wegweisendes Beispiel hierfür war die Einführung des Payback-Programms, einem Kundenbindungsprogramm, das in Zusammenarbeit mit anderen Handelsketten ins Leben gerufen wurde und das weit über die Grenzen Deutschlands hinaus Anerkennung fand.
Diese frühzeitigen Entscheidungen und Strategien legten das Fundament für eine Marktkette, die sich bis heute im harten Wettbewerb des deutschen Einzelhandels behaupten kann. Obwohl der Weg von Real Markt von weiteren Herausforderungen geprägt war, zeigt die Geschichte deutlich, wie bedeutsam die Anfänge in den frühen 90ern für die zukünftige Entwicklung waren.
Die Geschäftsstrategie und das Konzept von Real Markt
Real Markt hat seine Geschäftsstrategie darauf ausgerichtet, eine Brücke zwischen den großflächigen Hypermärkten und den preisorientierten Discountern zu schlagen. Das Konzept basiert auf einer Kombination aus einem umfangreichen Sortiment mit attraktiven Preisangeboten, was besonders bei einer breiten Zielgruppe Anklang findet. Dadurch hebt sich Real deutlich im hart umkämpften Einzelhandelsmarkt ab.
Hypermärkte versus Discounter
Hypermärkte wie Real bieten im Vergleich zu Discountern eine wesentlich größere Produktvielfalt und tiefere Sortimente. Diese ermöglichen es Kunden, nicht nur Lebensmittel, sondern auch Elektronik, Kleidung und Haushaltswaren unter einem Dach zu finden. Durch dieses umfassende Angebot positioniert sich Real erfolgreich als ein One-Stop-Shop, der die vielfältigen Bedürfnisse der Konsumenten bedient.
Kundenbindung und Angebote
Die Kundenbindung steht bei Real im Zentrum der Vertriebsstrategie. Durch die Einführung der Payback-Karte und regelmäßige attraktive Wochenangebote wird die Kundenloyalität gestärkt. Diese Maßnahmen fördern nicht nur die regelmäßige Rückkehr der Kundschaft, sondern auch die Neugewinnung durch positive Mundpropaganda.
Online-Präsenz und Digitalisierung
Nach der Übernahme des Shopping-Portals Hitmeister.de hat Real seinen Online Shop signifikant erweitert, wodurch eine umfassende digitale Präsenz gewährleistet wird. Die Möglichkeit, online zu bestellen und die Ware entweder direkt nach Hause liefern zu lassen oder sie mittels Click-and-collect in einem der Märkte abzuholen, entspricht den modernen Anforderungen der Kunden und stärkt somit weiter die Kundenbindung.
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Die wirtschaftlichen Herausforderungen von Real Markt
Real Markt stand vor auffallend starken wirtschaftlichen Herausforderungen, die durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren innerhalb der deutschen Einzelhandelslandschaft angetrieben wurden. Die Marktsituation war besonders durch den intensiven Wettbewerbsdruck geprägt, den vor allem Discounter wie Aldi und Lidl aufbauten. Diese drängten mit günstigen Preisen und erweiterten Sortimenten in den Markt und setzten die etablierten Supermarktketten, einschließlich Real Markt, unter Zugzwang.
Die Konkurrenz aus dem Online-Handel verschärfte den Druck zusätzlich. Zum einen war es Amazon mit seinem Angebot Amazon Fresh, die auf den deutschen Markt drängten, zum anderen etablierten Supermarktketten, die ihre Online-Auftritte stark ausbauten, um mit den Veränderungen im Konsumverhalten Schritt zu halten. Der Druck, sowohl Preise zu senken als auch in digitale Angebote zu investieren, zerrte an den finanziellen Ressourcen von Real Markt.
Die COVID-19-Pandemie fügte eine weitere Ebene wirtschaftlicher Herausforderungen hinzu. Die plötzlichen und groß angelegten Veränderungen in der Gesellschaft sowie im Konsumentenverhalten führten zu einer unvorhersehbaren Betriebsumgebung. Lockdown-Maßnahmen und Sicherheitsvorschriften erhöhten die Betriebskosten, während gleichzeitig der Umsatz in den Filialen oft zurückging.

Um der schwierigen Marktsituation und dem steigenden Wettbewerbsdruck Stand zu halten, musste Real Markt eine Reihe von Restrukturierungsmaßnahmen einleiten. Dazu gehörte die Schließung von unprofitablen Filialen und die Verschlankung von Verwaltungsprozessen. Trotz dieser Bemühungen blieben die wirtschaftlichen Herausforderungen eine bedeutende Belastung für die Kette, was letztlich auch zu gravierenden strategischen Entscheidungen führte.
Die Insolvenz von Real Markt
Die Schließung der letzten Standorte von Real Markt im März 2024 markiert das Ende einer Ära in der deutschen Einzelhandelslandschaft. Die Insolvenz, die im September 2023 offiziell bekanntgegeben wurde, ist das Resultat langanhaltender wirtschaftlicher Probleme und steigender Verluste. Dieser Abschnitt analysiert die Gründe für die Insolvenz, die offizielle Bekanntgabe sowie die Reaktionen aus der Branche.
Gründe für die Insolvenz
Trotz verschiedener Bemühungen zur Rettung der Kette konnten die zunehmenden finanziellen Schwierigkeiten nicht abgewendet werden. Eine Kombination aus hartem Wettbewerb, hohen Betriebskosten und einer schwachen Konsumnachfrage führte schließlich zur Insolvenzanmeldung.
Die offizielle Bekanntgabe
Die Bekanntgabe der Insolvenz war ein Schock für die Branche, obwohl Anzeichen einer Krise bereits erkennbar waren. Der Vorstand von Real Markt teilte in einer offiziellen Stellungnahme mit, dass alle Möglichkeiten zur Vermeidung der Insolvenz ausgeschöpft worden seien.
Reaktionen aus der Branche
Die Reaktionen auf die Insolvenz von Real Markt waren gemischt. Während einige Marktteilnehmer die Schließung als Möglichkeit sahen, ihre eigene Marktposition zu stärken, zeigten sich andere besorgt über die Auswirkungen auf die Beschäftigung und die lokale Wirtschaft. Experten betonen, dass die Insolvenz auch als Weckruf für die gesamte Branche dienen sollte, um Geschäftsmodelle und Strategien kritisch zu überprüfen.
Der Verkauf der Standorte
Im Zuge der Umstrukturierungen des Einzelhandelsmarktes fiel der Entschluss zum Verkauf der Standorte der bekannten Real Markt Kette. Diese Entscheidung zog weitreichende Folgen für die betroffenen Standorte nach sich, da sie durch diverse Handelsketten übernommen wurden.
Welche Handelsketten übernehmen Filialen?
Mehrere große deutsche Handelsketten zeigten Interesse an der Übernahme der Real Markt Filialen. Vor allem Kaufland und Edeka standen im Fokus, die durch diesen Schritt ihre Präsenz im deutschen Markt deutlich ausbauen konnten. Sieht man sich die Verteilung an, so fällt auf, dass vor allem Kaufland den größten Anteil der Standorte für sich gewinnen konnte.
Kaufland und Edeka: Neue Betreiber
Kaufland als einer der neuen Hauptbetreiber plante die Umflaggung von zahlreichen Standorten, um diese unter ihrem eigenen Markenbanner weiterzuführen. Diese Entwicklung war teilweise auch bei Edeka zu beobachten, die ebenfalls einige der Standorte übernahmen und unter ihrem Namen neu eröffneten.
Umflaggung und Schließung: Ein Überblick
Die Umflaggung ist ein kritischer Prozess, der nicht nur die Neugestaltung der Markenpräsenz umfasst, sondern auch umfassende interne Veränderungen nach sich zieht. Nicht alle Standorte lagen jedoch im Interesse der Käufer, was zur Schließung einiger Filialen führte. Diese Schließungen betrafen vor allem jene Standorte, die nicht profitabel genug waren oder strategisch ungünstig lagen.

Die Neuverteilung und Restrukturierung bedeutet für die betroffenen Standorte große Veränderungen, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Übernahme und Umflaggung langfristig auf die Einzelhandelslandschaft Deutschlands auswirken wird.
Die Auswirkungen auf die Mitarbeiter
Die Schließung der Real Markt Filialen hat tiefgreifende Auswirkungen auf Mitarbeiter gehabt. Viele von ihnen sahen sich mit Entlassungen konfrontiert, die eine unmittelbare Folge der Insolvenz waren. Um den damit verbundenen Herausforderungen zu begegnen, wurden Sozialpläne entwickelt, die eine gewisse Unterstützung bieten sollten.
Die Entlassungen betrafen eine große Zahl von Angestellten, die oft jahrelang für die Kette gearbeitet hatten. Dies stellte nicht nur eine berufliche, sondern auch eine emotionale Belastung dar. Zur Milderung dieser schwierigen Übergangsphase griffen die Sozialpläne ein, um den betroffenen Mitarbeitern finanzielle und berufliche Unterstützung zu bieten.
Entlassungen und Sozialpläne
Nach der Insolvenzankündigung wurden umfangreiche Sozialpläne ausgearbeitet, um den Schaden für die Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten.
Perspektiven für ehemalige Mitarbeiter
Die Zukunftsaussichten für ehemalige Angestellte sind unterschiedlich. Einige haben die Möglichkeit, in anderen Unternehmen oder in wachsenden Branchen wie dem E-Commerce neue Anstellungen zu finden, was neue Perspektiven eröffnet.
Unterstützungsangebote in der Branche
Branchenübergreifend wurden Initiativen gestartet, um den betroffenen Mitarbeitern neue Karrierewege zu eröffnen. Verschiedene Unterstützungsangebote wurden entwickelt, um Umschulungen und Weiterbildungen zu fördern.
Die Zukunft des Einzelhandels in Deutschland
Die Landschaft des Einzelhandels in Deutschland steht vor signifikanten Veränderungen. Getrieben von Trends wie erhöhter Nachhaltigkeit, verstärkter Nachfrage nach Regionalität und dem unaufhaltsamen Wachstum des E-Commerce, transformiert sich der Sektor rapide.
Trends im Lebensmitteleinzelhandel spielen eine entscheidende Rolle, da sie direkte Auswirkungen auf Kaufentscheidungen und Verbraucherverhalten haben. Innovationen in der Produktpräsentation und nachhaltige Geschäftspraktiken dominieren zunehmend die Agenda der großen Einzelhändler in Deutschland.
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Regionalität wird besonders in der bevorzugten Auswahl von lokal produzierten Lebensmitteln und Produkten sichtbar. Konsumenten legen zusehends Wert auf ökologische und soziale Standards, was Einzelhändler dazu anspornt, ihre Lieferketten zu überdenken und nachhaltigere Optionen anzubieten.
Die Rolle von E-Commerce im Einzelhandel wird weiterhin exponentiell wachsen. Die praktische Zugänglichkeit und die Fähigkeit, eine breitere Produktpalette zu bieten, machen den Online-Handel zu einer immer attraktiveren Einkaufsmöglichkeit. Dabei integrieren mehr Einzelhändler Omni-Channel-Strategien, um ein nahtloses Einkaufserlebnis zwischen Online- und Offline-Welt zu bieten.
Die Zukunft Einzelhandel sieht einer fortschrittlichen Integration von Technologie und personalisierten Einkaufserlebnissen entgegen, um den Anforderungen eines dynamischen Marktes gerecht zu werden. Die Beachtung von Trends, Nachhaltigkeit, Regionalität und die Optimierung des E-Commerce werden ausschlaggebend sein für den Erfolg in diesem veränderten Wirtschaftsklima.
Was bleibt von Real Markt?
Trotz der Schließung der letzten Filialen des Real Marktes, bleibt das Real Markt Erbe in den Erinnerungen und der Branche präsent. Der Einfluss, den Real Markt im Laufe der Jahre auf den deutschen Einzelhandelsmarkt hatte, ist nicht zu unterschätzen. Besonders prägend waren die großflächigen Supermärkte und das breite Sortiment, das sie bietet. Dieser Aspekt von Real Markt wird in vielen anderen Märkten weiterleben, die diesem Modell gefolgt sind.
Das Studium der Geschichte von Real Markt liefert wertvolle Lehren für aktuelle und zukünftige Marktakteure. Es zeigt auf, wie wichtig Anpassungsfähigkeit in einem sich schnell verändernden Wirtschafts- und Handelsklima ist. Bedeutende Entwicklungen und Entscheidungen können im Kontext der Geschichte von Real gesehen werden.
In Erinnerung bleibend sind vor allem die Markenbildung und die Kundenbeziehungen, die Real Markt aufgebaut hat. Diese sind Beispiele dafür, wie tiefgreifend ein Unternehmen in der lokalen Kultur verwurzelt sein kann, was zeigt, dass der Einfluss von Real Markt weit über die reinen Geschäftszahlen hinausgeht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Real Markt eine signifikante Rolle in der Entwicklung der deutschen Einzelhandelslandschaft gespielt hat. Die Marke mag physisch nicht mehr präsent sein, doch ihr Erbe und die daraus gezogenen Lehren werden in der Branche noch lange nachwirken.
Fazit zur Geschichte von Real Markt
Die Entwicklung und der Werdegang der Supermarktkette Real Markt spiegeln die Dynamik und die Herausforderungen des deutschen Einzelhandels wider. Expansion und Wachstum kennzeichneten die Anfangsjahre, während wirtschaftliche Schwierigkeiten und eine zunehmende Konkurrenz durch Discounter und Online-Handel zu einer nachhaltigen Veränderung der Marktsituation führten. Der folgenreiche Schritt in die Insolvenz und der Verkauf zahlreicher Standorte markieren einen Wendepunkt in der Geschichte Real Markt. Trotz der Schließung einiger Filialen sind aus dieser Geschichte wertvolle Einblicke in die Notwendigkeiten struktureller Reformen und Anpassungen an aktuelle Marktgegebenheiten hervorgegangen.
Der Ausblick auf die nächsten Jahre weist darauf hin, dass Trends wie Digitalisierung, ein steigendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die weiter voranschreitende Bedeutung des E-Commerce den Einzelhandel entscheidend prägen werden. Akteure des Marktes stehen vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle entsprechend zu adaptieren und eine Brücke zwischen traditionellen Geschäftspraktiken und modernen Konzepten zu schlagen.
In der Würdigung des Vergangenen liegt der Schlüssel für die Zukunft. Die Geschichte Real Markt lehrt, dass in einer sich rasant verändernden Welt kontinuierliche Innovation und Flexibilität nicht nur wünschenswert, sondern essenziell für den langfristigen Erfolg im Einzelhandel sind. Es ist die Fähigkeit, innovativ zu denken und zu handeln, die entscheidet, welche Unternehmen sich behaupten können. Vor diesem Hintergrund werden innovative Konzepte und agiles Reagieren auf Marktveränderungen die entscheidenden Triebfedern für den Einzelhandel in Deutschland bleiben.